4. Sonntag der Osterzeit (25. April 2021)

Evangelium mit zusätzlichen Gedanken und Segen
In jener Zeit sprach Jesus: Ich bin der gute Hirt

Evangelium:

In jener Zeit sprach Jesus: 11 Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Scha­fe. 12 Der bezahl­te Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Scha­fe nicht gehö­ren, sieht den Wolf kom­men, lässt die Scha­fe im Stich und flieht; und der Wolf reißt sie und zer­streut sie. Er flieht, 13 weil er nur ein bezahl­ter Knecht ist und ihm an den Scha­fen nichts liegt. 14 Ich bin der gute Hirt; ich ken­ne die Mei­nen und die Mei­nen ken­nen mich, 15 wie mich der Vater kennt und ich den Vater ken­ne; und ich gebe mein Leben hin für die Scha­fe. 16 Ich habe noch ande­re Scha­fe, die nicht aus die­sem Stall sind; auch sie muss ich füh­ren und sie wer­den auf mei­ne Stim­me hören; dann wird es nur eine Her­de geben und einen Hir­ten. 17 Des­halb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hin­ge­be, um es wie­der zu neh­men. 18 Nie­mand ent­reißt es mir, son­dern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hin­zu­ge­ben, und ich habe Macht, es wie­der zu neh­men. Die­sen Auf­trag habe ich von mei­nem Vater empfangen.

Johan­nes 10,1118

Gedanken zum Evangelium:

In der Bibel ist oft von Hir­ten“ die Rede, die sich um eine Her­de küm­mern. Das war für die Men­schen damals etwas, das ihr All­tag war, womit sie sich aus­kann­ten. Für uns ist das aber eher etwas Frem­des. Oft­mals hören wir jetzt in der Coro­na-Zeit von einer Her­den-Immu­ni­tät“ – so als wären wir Men­schen Scha­fe oder Ziegen …

Die Erzäh­lun­gen von einem Hir­ten und sei­ner Her­de, die wir in der Bibel fin­den, erzäh­len uns von der posi­ti­ven Sor­ge um ande­re, damit die­se in Frei­heit ihr Leben leben kön­nen, ohne dass ihnen etwas fehlt.

Ein Hir­te sorgt sich um sei­ne Scha­fe. Er passt auf, dass sei­ne Her­de bei­sam­men ist. Der Hir­te küm­mert sich um jedes ein­zel­ne Schaf und ach­tet dar­auf, dass er kei­nes ver­liert und sich kein Schaf ver­irrt. Er sorgt wei­ter­hin dafür, dass alle Tie­re etwas zu essen und zu trin­ken haben. Abends führt der Hir­te die Tie­re in den Stall zum Schla­fen oder er über­nach­tet mit ihnen auf der Wei­de. Der Hir­te beschützt sei­ne Her­de vor Gefah­ren wie zum Bei­spiel einem Wolf. Ein guter Hir­te muss ganz mutig sein, er setzt sich für sei­ne Scha­fe ein und ist sogar bereit, sein Leben hin­zu­ge­ben für die Scha­fe. Wenn etwa ein wil­des Tier kommt, läuft er nicht weg, son­dern er beschützt sei­ne Scha­fe. Er ist immer für sei­ne Scha­fe da. Er kennt sie und lebt mit ihnen.

Jesus ist unser guter Hir­te, der auf uns auf­passt, der für uns sorgt, der uns beschützt, der sogar sein Leben für uns hin­gibt so steht es im Evan­ge­li­um von heute.

Jesus ist bei jedem von uns, auch wenn wir ihn nicht sehen kön­nen. Das ist ein Grund zur Freu­de! Das fei­ern wir in die­sen Ostertagen!

Segen:

Du Gott des Auf­bruchs seg­ne uns,
wenn wir Dein Rufen ver­neh­men,
wenn Dei­ne Stim­me lockt,
wenn Dein Geist uns bewegt
zum Auf­bre­chen und Wei­ter­ge­hen.

Du Gott des Auf­bruchs,
beglei­te und behü­te uns,
wenn wir aus Abhän­gig­kei­ten ent­flie­hen,
wenn wir uns von Gewohn­hei­ten ver­ab­schie­den,
wenn wir fest­ge­tre­te­ne Wege ver­las­sen,
wenn wir dank­bar zurück­schau­en
und doch neue Wege wagen.

Du Gott des Auf­bruchs,
wenn uns Dein Ant­litz zu,
wenn wir Irr­we­ge nicht erken­nen,
wenn uns Angst befällt,
wenn Umwe­ge uns ermü­den,
wenn wir Ori­en­tie­rung suchen
in der Stür­men der Unsi­cher­heit.

Du Gott des Auf­bruchs,
sei mit uns unter­wegs zu uns selbst,
zu den Men­schen, zu Dir.

So seg­ne uns mit Dei­ner Güte,
und zei­ge uns Dein freund­li­ches Ange­sicht.
Begeg­ne uns mit Dei­nem Erbar­men,
und leuch­te uns mit dem Licht Dei­nes Frie­dens
auf allen unse­ren Wegen, an jedem neu­en Tag.
Amen.
Micha­el Kessler