Geistlicher Impuls - Heiliger Bonaventura (15. Juli)

Heiliger Bonaventura - Bitte für uns!

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Der hei­li­ge Bona­ven­tura wur­de als Gio­van­ni di Fidan­za gebo­ren. Sein Vater war Arzt. Der Legen­de nach wur­de Gio­van­ni als Kind schwer krank, die Mut­ter brach­te ihn zu Fran­zis­kus von Assi­si. Die­ser seg­ne­te den Kna­ben. 1226 besuch­te ihn die Mut­ter mit dem geheil­ten Sohn erneut. Der im Ster­ben lie­gen­de Fran­zis­kus soll dem Kind zufe­ru­fen haben: O buo­na ven­tura“ (= O gute Zukunft, Fügung“), was spä­ter zum Ordens­na­men von Gio­van­ni wurde.

1236 ging Bona­ven­tura an die Uni­ver­si­tät von Paris, wo er zunächst die all­ge­mei­nen Wis­sen­schaf­ten stu­dier­te. 1243 (oder nach ande­ren Quel­len bereits 1238) trat er dem Fran­zis­ka­ner Mino­ri­ten­or­den bei und stu­dier­te dann auch Theo­lo­gie. 1256 pro­mo­vier­te Bona­ven­tura in Phi­lo­so­phie und Theo­lo­gie. 1257 wur­de er Pro­fes­sor der Theo­lo­gie am Pari­ser Insti­tut für arme Theo­lo­gie­stu­den­ten, aus dem sich die berühm­te Uni­ver­si­tät Sor­bon­ne entwickelte.

Bona­ven­tura wur­de in den 1252 auf­ge­bro­che­nen Streit zwi­schen der soge­nann­ten Pro­fes­so­ren­par­tei und den Bet­tel­or­den hin­ein­ge­zo­gen. Er wur­de zu einem der bedeu­tends­ten Ver­tei­di­ger der neu­en Bet­tel­or­den, die auf die Almo­sen der Bevöl­ke­rung ange­wie­sen waren.

Bona­ven­tura wur­de 1257 zum Ordens­ge­ne­ral der Fran­zis­ka­ner gewählt. Er lei­te­te den Orden von Paris aus.

Die dro­hen­de inne­re Spal­tung des Fran­zis­ka­ner­or­dens, bedingt durch die Fra­ge, wie streng der Orden die von Fran­zis­kus gefor­der­te Ver­pflich­tung zur Armut befol­gen müs­se, konn­te Bona­ven­tura über­win­den. Er for­mu­lier­te Gene­ral­sta­tu­ten, die die Fran­zis­kus­re­gel auf die ver­än­der­ten Zeit­ver­hält­nis­se hin aktua­li­sier­ten. Außer­dem schrieb er zwei Lebens­ge­schich­ten des Fran­zis­kus, um die Dif­fe­ren­zen im Ver­ständ­nis der Bot­schaft von Fran­zis­kus aus­zu­glei­chen. Es gelang Bona­ven­tura, den durch Strei­tig­kei­ten zer­ris­se­nen Orden vor dem Zer­fall zu bewah­ren, was ihm den Ruf eines zwei­ten Stif­ters des Fran­zis­ka­ner­or­dens ein­trug. Auch die Ein­füh­rung des Ave Maria zur Ves­per wird ihm zugeschrieben.

Nach lan­ger Sedis­va­kanz wur­de 1271 auf Bona­ven­tur­as Vor­schlag Gre­gor X. zum Papst gewählt. Die­ser ernann­te ihn 1273 zum Kar­di­nal und Bischof von Alba­no. Bona­ven­tura arbei­te­te mit an der Vor­be­rei­tung des 2. Kon­zils von Lyon, das den Bruch mit der Ost­kir­che kit­ten soll­te. Die Legen­de berich­tet, wie Bona­ven­tura vom Papst zusam­men mit ande­ren Bischö­fen zum grie­chi­schen Kai­ser geschickt wur­de, um die­sen zum latei­ni­schen Ritus zurück­zu­füh­ren. Bona­ven­tura lei­te­te das Kon­zil von Lyon vom Beginn im Mai 1274 bis zu sei­nem Tod im Juli; tat­säch­lich gelang die Wie­der­her­stel­lung der Gemein­schaft mit der Ost­kir­che für eini­ge Zeit.
Bona­ven­tura wur­de in der Fran­zis­ka­ner­kir­che in Lyon begra­ben. Heu­te wer­den sei­ne, nur noch teil­wei­se vor­han­de­nen Reli­qui­en, in die­ser Kir­che aufbewahrt.

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Zitate von Bonaventura

Wer durch den Glanz und die Herr­lich­keit alles Geschaf­fe­nen nicht erleuch­tet wird, ist blind. Wer durch die lau­ten Rufe nicht auf­wacht, ist taub. Wer ob aller Geschöp­fe und ob aller sei­ner Wer­ke Gott nicht lobt, ist stumm, und wer aus all die­sen Zeug­nis­sen den Urgrund, den Schöp­fer, nicht erkennt, ist töricht und dumm.

Wegen die­ser drei Din­ge hat Gott die ver­nünf­ti­ge See­le geschaf­fen: Dass sie Ihn lobe, dass sie Ihm die­ne, dass sie an Ihm sich erfreue und in Ihm ruhe; und das geschieht durch die Lie­be, denn wer in der Lie­be bleibt, der bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.

Bestän­di­ge Treue in klei­nen Din­gen ist eine groß­ar­ti­ge und heroi­sche Tugend.

Die geis­ti­ge Freu­de ist das sichers­te Merk­mal der in uns woh­nen­den Gna­de Got­tes.

Eine Not kann dir mehr nüt­zen als tau­send Freu­den.

Das Gefühl ver­steht, was der Ver­stand nicht begreift.

Wir sol­len mit unse­ren Wor­ten so vor­sich­tig und so spar­sam sein, wie der Gei­zi­ge mit sei­nem Gel­de.

Den Ster­ben­den ist die Musik ver­schwis­tert, sie ist der ers­te süße Laut vom fer­nen Jen­seits, und die Muse des Gesan­ges ist die mys­ti­sche Schwes­ter, die zum Him­mel zeigt.

Beten heißt die Gna­de des Hei­li­gen Geis­tes aus der über­schwäng­lich süßen Quel­le er Hei­ligs­ten Drei­fal­tig­keit schöp­fen.

Eher wer­den Him­mel und Erde ver­ge­hen, als dass Maria dem­je­ni­gen ihre Hil­fe ver­sagt, der sie um Hil­fe bit­tet und auf sie sein Ver­trau­en setzt.
Quel­le: www​.apho​ris​men​.de
zusam­men­ge­stellt von Abt em. Dr. Emmer­am Kränkl OSB, Bene­dik­ti­ner­ab­tei Schäft­larn, für die Katho­li­sche Sonntagszeitung