Meditation zum Palmsonntag
Frieden suchen!
Foto: Angelika Kamlage
Vor 2000 Jahren in Jerusalem. Menschen strömen zusammen. Ein besonderer Menschen wird in der Stadt erwartet. Er trägt den Namen Jesus; er verspricht, Frieden für die Welt zu bringen. Die Menschen wollen ihn sehen, ihm einen triumphalen Empfang bereiten. Sie ebnen und bahnen ihm den Weg in die Stadt, schmücken ihn. Mit Palmenzweigen begrüßen sie Jesus. Als der auf einer jungen Eselin reitend die Menschenmenge erreicht, schallt es: “Hosanna!”, was so viel bedeutet wie: „Rette doch!“
Offensichtlich haben die Menschen damals — wie heute — wahrgenommen, wie unheilvoll die Welt ist. Ungerechtigkeit, Gewalt und Tod gehören mit zu ihren Alltagserfahrungen. Und in diese Situation hinein kommt Jesus, schon früh als Friedensfürst bezeichnet, der durch sein Wirken erahnen lässt, von welcher Welt – von welchem Reich Gottes – er beseelt ist.
Irgendwie finde ich mich als Zuhörer des heutigen Textes zwischen den Menschen wieder, die sich in Jerusalem versammelt haben. Bisweilen als Beobachter, neugierig, Jesus aufsuchend, von dem man schon so viel erzählt hat, von dem ich sehr viel gehört habe. Zugleich auch hoffend, ihm begegnen zu können.
In dieser Hoffnung schwingt eine Ahnung davon mit, selber einen Beitrag für den Frieden in der Welt leisten zu können – das war damals und ist auch heute noch eine lohnende Herausforderung: Wenn ich in diesem Bewusstsein lebe, kann Jesus mein Retter sein.
Johannes Gröger,Ständiger Diakon, Lehrer und Schulseelsorger im Bistum Münster