5. Sonntag der Osterzeit (10. Mai)
Gott ganz nah
Die Erste Abschiedsrede. Fortgang und neues Kommen Jesu
1 Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! 2 Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? 3 Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. 4 Und wohin ich gehe — den Weg dorthin kennt ihr.
5 Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen?
6 Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. 7 Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
8 Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. 9 Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? 10 Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. 11 Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, dann glaubt aufgrund eben dieser Werke! 12 Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
Johannes 14,1−12
Fürbitten zum 5. Sonntag der Osterzeit
In unseren eigenen Herausforderungen und den Nöten der ganzen Welt
sind wir berufen, an das Leben zu glauben.
Wir wollen uns und unser Herz nicht verwirren lassen
und beten voll Vertrauen:
Bitten:
1. Für die Menschen in New York, immer noch erschüttert von den vielen Toten.
Für alle, die dort und auch hier bei uns einen geliebten Menschen in der Sterbestunde allein lassen mussten.
Für Pflegekräfte, Ärzte und Bestatter, die sie in dieser schrecklichen Situation begleiten.
Du, Gott des Lebens – wir bitten dich erhöre uns
2. Für alle Verantwortlichen,
die in diesen Tagen weitreichende Entscheidungen treffen müssen.
Für alle, die rund um die Uhr Schutzkonzepte umsetzen
und sich in ihrem alltäglichen Tun an neue Abläufe gewöhnen müssen.
Für Einzelhändler, für Schul- und Kita-Leitungen und ihre Mitarbeiterinnen
und für alle Menschen im öffentlichen Dienst.
Du, Gott des Lebens – wir bitten dich erhöre uns
3. Für alle Eltern und Kinder, die durch die aktuelle Situation schwer belastet sind.
Für die Kinder, die zu Hause lernen sollen
und denen Unterstützung fehlt.
Du, Gott des Lebens – wir bitten dich erhöre uns
4. Für die Eltern, die Existenznöte erleben,
und für alle, die jetzt besonders unter Aggression und Gewalt leiden.
Du, Gott des Lebens – wir bitten dich erhöre uns
5. Für alle, die sich eine neue Normalität erhoffen.
Für die Menschen, die sich durch die Grenzöffnungen wieder begegnen können,
und für Nachbarinnen und Nachbarn, die immer noch durch Grenzen getrennt sind.
Du, Gott des Lebens – wir bitten dich erhöre uns
6. Für alle, die Freundinnen und Freunde wiedersehen;
für alle Menschen und Gemeinden, die wieder gemeinsam Eucharistie feiern können.
Du, Gott des Lebens – wir bitten dich erhöre uns
7. Für uns und alle, die – immer noch unsicher –
jede Situation in eigener Verantwortung neu gestalten müssen.
Du, Gott des Lebens – wir bitten dich erhöre uns
8. Für alle Menschen, die den zweiten Weltkrieg erlebt haben.
Für die, die in diesen Tagen besonders an das Kriegsende erinnern
und Frieden und Gerechtigkeit für Europa und die ganze Welt fordern.
Für alle Menschen in den aktuellen Kriegs- und Krisengebieten der Welt.
Du, Gott des Lebens – wir bitten dich erhöre uns
9. Für alle, die ausgerechnet in diesen Tagen ein neuer Antisemitismus bedrückt;
für Menschen, die falschen „Nachrichten“ ausgeliefert sind
und Hassreden und Verschwörungsgeschichten hören oder ihnen glauben.
Du, Gott des Lebens – wir bitten dich erhöre uns
Guter Gott, durch deinen Sohn zeigst du uns,
wie Leben selbst im Tod gelingen kann.
Für diese Hoffnung danken wir dir
heute und alle Tage unseres Lebens und in Ewigkeit.
Amen