Wort zum Leben

Neuötting Pfarrverband am 20.10.2020

Rosenkranz

Ja oder Nein, liebe Leserinnen und Leser, der Oktober ist für die katholischen Christen der sogenannte Rosenkranzmonat.

Der Rosen­kranz steht im Mit­tel­punkt, eine beson­de­re Gebets­form, bei der das Leben Mari­ens mit Chris­tus betrach­tet wird. Papst Fran­zis­kus ver­wun­der­te man­che Krei­se, als er die­se Woche sag­te: Der Rosen­kranz hilft gegen Corona!”.

Nai­ver geht’s nicht mehr, mein­ten man­che, aber ich ver­ste­he es so: Mit einem maria­ni­schen Ver­trau­en auf den lie­ben­den Gott – auch wenn ich ihn nicht immer sofort ver­ste­he – besteht man auch eine sol­che Kri­sen­zeit bes­ser. So glau­be ich, woll­te es auch der Papst ver­stan­den wissen.

Ja oder nein – das ist die Fra­ge. Wel­che Ant­wort gebe ich? Maria hat Ja gesagt zum Wil­len Got­tes und die­ses Ja gibt es nur, wenn auch ein Nein mög­lich gewe­sen wäre. Weil es eine Ent­schei­dung ist, des­halb ist die­ses Ja so bedeu­tend. Ihr Ja zu Gott hat­te auch vie­le Ja zum Men­schen zur Folge.

Ganz frisch ist die Enzy­kli­ka fratel­li tut­ti” (an alle Brü­der) von Papst Fran­zis­kus rausgekommen.

„“Der Rosen­kranz hilft gegen Corona!””

Papst Franziskus

Vor allem in Deutsch­land reg­te sich schon vor Erschei­nen die­ses Schrei­bens die Fra­ge, ob das schon gen­der­ge­recht sei? Wo blei­ben also die sor­el­le”, die Schwes­tern? Aber kei­ne Sor­ge, das Zitat vom Hei­li­gen Fran­zis­kus fratel­li tut­ti”, mit dem der Papst sei­ne Bot­schaft beginnt wird schon ab den ers­ten Zei­len auf eine glo­ba­le Geschwis­ter­lich­keit aus­ge­wei­tet.
Scharf ver­ur­teilt Fran­zis­kus I. in der Enzy­kli­ka die Fol­gen einer von nur wirt­schaft­li­chen und von pro­fit­ge­steu­er­ten Inter­es­sen vor­an­ge­trie­be­nen Glo­ba­li­sie­rung. Als Zei­chen dafür benennt er den Popu­lis­mus, den Ver­fall der Debat­ten­kul­tur, den wach­sen­den Natio­na­lis­mus, den Ras­sis­mus und eine oft schnell­le­bi­ge und wenig reflek­tier­te Kom­mu­ni­ka­ti­on in den neu­en sozia­len Medi­en.
Die momen­ta­ne Pan­de­mie mache zudem auf vie­le Unge­rech­tig­kei­ten aufmerksam.

Solidarität über nationale Grenzen hinweg

Wie schon in ande­ren Schrei­ben und Anspra­chen deut­lich gewor­den, will Fran­zis­kus auch hier eine ande­re Glo­ba­li­sie­rung vor­an­trei­ben: Soli­da­ri­tät aller Men­schen über natio­na­le Gren­zen hin­weg; radi­kal glei­che Wür­de aller; Enga­ge­ment für das Gemein­wohl; Pfle­ge der unter­schied­li­chen Kul­tu­ren, da die­se Behei­ma­tung geben, aber sich nicht des­halb gegen­ein­an­der abschot­ten müs­sen. Das bedeu­te aber auch, den schwie­ri­ge­ren Weg zu gehen, so der Papst.

Das zen­tra­le bibli­sche Motiv der Enzy­kli­ka ist die Geschich­te des Barm­her­zi­gen Sama­ri­ters. Der fra­ge eben nicht zuerst , ob die ande­ren auch hel­fen. Nein, er hilft und wird so zum Nächs­ten des Not­lei­den­den. Pro­vo­kant könn­te man hin­zu­fü­gen: Er war­tet nicht auf eine euro­päi­sche Lösung – so sehr er um deren Not­wen­dig­keit weiß und dar­auf drängt – er hilft schon jetzt. Gera­de so aber wird er für die bereits Vor­bei­ge­gan­ge­nen zum Vor­bild und regt die­se hof­fent­lich zum Nach­den­ken an.

Abschlie­ßend könn­te man sagen: die neue Enzy­kli­ka des Paps­tes ist eine ein­zi­ge Ein­la­dung, ja drin­gen­de Bit­te, Ja zu sagen und nicht Nein zum Mit­men­schen und letzt­lich zum Wil­len Gottes.

Die Katho­li­ken wer­den in der Sonn­tags­mes­se das Evan­ge­li­um vom Gast­mahl hören, wo einer raus­ge­schmis­sen wird, weil er nicht das pas­sen­de Gewand trägt. Wenn das Gast­mahl ein Gleich­nis ist für das himm­li­sche Mahl wel­ches Gott mit allen Men­schen fei­ern will, dann ist eben der Unbarm­her­zi­ge nicht pas­send geklei­det” für das Mahl des barm­her­zig lie­ben­den Got­tes. Dann wäre die­ser Stö­ren­fried bes­ser drau­ßen auf­ge­ho­ben – wahr­schein­lich bei den ande­ren Nein-Sagern.

Ich muss nicht immer JA sagen, aber manch­mal ist es eben ent­schei­dend. Ihnen allen einen schö­nen Sonn­tag. Das Leben soll Sie freuen!

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